Redner spricht über Veränderung
Veränderung, dieses brisante Wort kann Ängste auslösen, es kann uns aber auch Hoffnung geben, Hoffnung auf eine bessere Zeit, in der unsere Wunden wieder verheilt sind, Wunden, die nicht immer nur körperlicher Art sind, z. B. ein gebrochenes Bein, sondern oft auch seelischer Art, wenn unsere Ehe zerbrochen ist oder ein geliebter Mensch verstorben ist.
Tatsächlich verbinden die meisten Menschen Veränderung eher mit Hoffnung als mit Ablehnung, so handelt es sich wohl eher um ein positives Wort, oder aber die Mehrzahl der Menschen gehört zu den Optimisten, oder beides. Dennoch, die Geschichte zeigt, dass Veränderungen nicht immer nur ein Hochgenuss für die Menschen waren. Gerade unsere deutsche Geschichte ist prall gefüllt von Veränderungen, sozusagen Schlag auf Schlag, die alle immer nur noch mehr Leid mit sich gebracht haben. Die Entwicklungen, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben, das Kriegsgeschehen selbst, das zunächst mit siegreichen Schlachten begann, um dann in Veränderung zu kippen, die folgenden Reparationsverpflichtungen, plötzlich veränderte sich täglich und dramatisch der Wert unseres Geldes, und so eine Inflation kann uns jederzeit wieder treffen, dann die politischen Veränderungen in der Weimarer Republik, die plötzlich in die Hitler-Diktatur mündeten. Das deutsche Straßensystem änderte sich gewaltig, denn es wurden Autobahnen gebaut, eigentlich erfreulich, allein die Absicht dahinter war der schnellere Truppentransport für den größten Angriffskrieg aller Zeiten. Jeder Kriegstag veränderte die Lage aufs Neue. Und das ersehnte Kriegsende, welche Veränderungen brachte es mit sich? Die Teilung Deutschlands, den Bau einer Mauer quer durch ganz Europa, den Kalten Krieg zwischen Ost und West. Haben wir eigentlich irgend einen Grund, uns noch auf Veränderungen zu freuen, und haben wir noch irgend einen Grund, Optimisten zu sein?

Nun ja, es gibt ja auch die andere, schöne Seite der Veränderung. Die friedlichen Montagsdemonstrationen in der DDR, das Durchschneiden des Eisernen Vorhangs in Ungarn, den Fall der Mauer am Brandenburger Tor in Berlin, tausende Menschen, die sich vor Freude weinend in die Arme fielen. Veränderung kann gut sein, Veränderung kann schlecht sein, es kommt darauf an, was wir, was jeder Einzelne von uns daraus macht. Ein Video zu einem Kabarettist finden Sie hier.
Heute leben wir in einer Zeit, die sich scheinbar selbst überschlägt durch die noch nie gewesene hohe Frequenz an Veränderungen, die jeder Nachhaltigkeit entbehren. Allein die Entwicklung des Internets und der weltweiten Datenströme, die sich quasi alle paar Monate verdoppeln, haben unser Leben von Grund auf verändert. Die meisten Menschen finden das gut, sie können sich ein Leben ohne digitale Vernetzung gar nicht vorstellen, wollen sie auch nicht. Aber es gibt auch ältere Menschen, die das Leben ohne Netz noch kennen und in dieser Zeit durchaus glücklich waren, vielleicht sogar glücklicher als heute. Sie wissen, dass es noch in den 1980er Jahren viele Probleme, die wir heute schultern müssen, gar nicht gab, nicht einmal die Bezeichnungen dafür. Es gab zwar eine Stasi (Staatssicherheitsdienst der DDR), die mühevoll auf Zetteln oder Karteikarten notierte, wie sich ein paar vermeintliche Systemgegner bewegten, um damit schwere Aktenschränke und Anklageschriften zu füllen, aber Hand aufs Herz, die Stasi war doch ein absoluter Weisenknabe gegen die heutige NSA, die weltweit von jedem Erdenbürger Bewegungsprofile auf Vorrat speichert. Davon konnte die Stasi nicht einmal träumen. Aus solchen Umständen und Möglichkeiten, die unserem Grundgesetz völlig zuwider laufen, ergibt sich die Notwendigkeit des Datenschutzes und der Datensicherheit, das sind heute riesige Themenfelder, die eine Unzahl von IT-Spezialisten bindet, Tendenz stark steigend, hoch intelligente, kreative Köpfe, die sehr viel konstruktivere Taten vollbringen könnten, aber von morgens bis abends nur damit beschäftigt sind, im Einklang mit der Gesetzgebung Schwachstellen in dem großen System zu flicken, die oftmals durch Hacker ans Tageslicht gebracht werden. Die tägliche Veränderungsflut, die gerade vom Internet und der IT-Branche ausgeht, beschleunigt sich selbst immer weiter, und die Gesetzgeber können nur noch müde und abgeschlagen hinterher hecheln. Ein typischer Fall von: "Das System frisst sich selbst". Des Weiteren gibt es auch einen Redner für Firmenfeiern.
Die Menschheit ist am Ende gut beraten, über den Sinn und Zweck von immer mehr und immer schnelleren Veränderungen nachzudenken, und bei diesem Prozess auch Philosophen mit ins Boot zu nehmen. Dabei sollten wir z. B. versuchen, die Frage zu beantworten nach einem Konzept für die weitere Entwicklung der Menschheit insgesamt. Unter www.comedians-in-deutschland.de erfahren Sie mehr.